Quarzuhren
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Quarzuhren – Elektronische Uhren
Seit über 40 Jahren sind Quarzuhren auf dem Vormarsch: Die elektronisch betriebenen Modelle mit Quarz als Herzstück sind spätestens seit den 70er Jahren nicht mehr aus der Uhrenwelt wegzudenken. Durch eine unschlagbare Ganggenauigkeit, hohe Wartungsfreiheit und vergleichsweise günstige Produktionskosten haben sie neben den klassischen Mechanikuhren ihre Daseinsberechtigung. Zudem sind sie als besonders leise und leichte Uhren perfekt für den Alltag geeignet. Aus diesem Grund gehören Herren- und Damenuhren mit Quarzwerk bei den meisten namhaften Manufakturen fest zum Sortiment.
Beliebte Quarzuhr-Modelle
Die meisten Uhrenhersteller, auch die großen Schweizer Traditionsmarken, haben im Zuge der großen Erfolge der Quarztechnologie entsprechende Uhren in ihr Portfolio integriert. Auf CHRONEXT finden Sie daher Modelle von beispielsweise Omega, Chopard, Patek Philippe, IWC und vielen mehr. Insbesondere die deutsche Luxusmarke Glashütte bietet neben ihren mechanischen Klassikern auch ein besonders großes Quarzuhren-Sortiment für Herren und Damen an. Natürlich müssen die Zeitzeiger mit der modernen Technologie in puncto Design nichts einbüßen: Cartier, Jaeger Lecoultre und weitere renommierte Hersteller schmücken ihre Quarzmodelle teilweise mit auffälligen, luxuriösen Gehäusen ganz im Stil der jeweiligen Maison. Dank der fehlenden Mechanik sind Quarzuhren allerdings in der Regel deutlich preisgünstiger als die mechanischen Fabrikate der Luxusmarken. Zu den beliebtesten Modellen gehören die Hamilton Ventura, Chopard Happy Diamonds sowie Quarzmodelle der Marke Swatch.
Entdeckung einer viel versprechenden Technologie
In den 70er und 80er Jahren erlebt die Quarzuhr ihren Siegeszug: Immer mehr Hersteller steigen auf die neue Technologie um, und die Kundschaft erfreut sich an den hochpräzisen Modellen, die noch dazu besonders günstig zu erwerben sind. Die Technologie, die hinter der Quarzuhr steckt, hat ihren Ursprung allerdings im 19. Jahrhundert: Bereits 1880 fanden die Franzosen Pierre und Paul Curie heraus, dass sich bestimmte Kristalle wie Quarz und Turmalin verformen und damit “schwingen”, wenn sie mit elektrischer Spannung in Berührung kommen. Auf die Idee, dieses Phänomen für die Uhrenherstellung zu nutzen, kommen im Jahr 1928 schließlich Adolf Scheibe und Udo Adelsberger – zwei Physiker aus Deutschland. Ihre ersten auf diese Weise angetriebenen Uhren sind metergroß und haben mit Armbanduhren der heutigen Zeit nur die Technologie gemeinsam. Die beiden Erfinder machen eine weitere wichtige Entdeckung: Mit Hilfe ihrer präzisen Zeitmesser stellen sie fest, dass die Umdrehungsgeschwindigkeit der Erde im Laufe eines Jahres variiert.
Der Münchner Elektronikkonzern Rohde & Schwarz erkennt früh das Potential der Quarz-Technologie: Zunächst werden große Quarzuhren mit Elektronenröhren produziert; 1938 folgt die erste tragbare Quarzuhr.
Quarzkrise und Neuorientierung
Ende der 1960er geht die japanische Firma Seiko mit der ersten kommerziellen Quarzuhr in Serie. Das Modell Astron läutet die Überschwemmung des weltweiten Uhrenmarktes mit preiswerten Quarzuhren aus Japan ein – heute auch bekannt unter dem Begriff “Quarzkrise”. Die Uhrenbranche gerät in eine regelrechte Notlage: Die stetig weiterentwickelten mechanischen Uhren der traditionsreichen Hersteller können mit den Quarzuhren in puncto Genauigkeit, Gangreserve und Langlebigkeit nicht mithalten; zudem sind sie deutlich teurer als die japanischen Massenfabrikate.
Neuorientierung der Uhrenmanufakturen
In den 70er Jahren springen viele der großen Uhrenmanufakturen in der Schweiz und in Deutschland auf den Quarzuhren-Trend auf, orientieren sich neu und treiben die Forschung auf dem Gebiet der Quarz-Technologie selbst voran. Auf diese Weise erblickt 1970 das erste Quarzwerk, das Kaliber 21 mit vibrierendem Motor das Licht der Welt. Das deutsche Traditionsunternehmen Junghans gehört zu den Pionieren auf dem Gebiet und lanciert 1970 eine Armbanduhr mit Quarzwerk aus eigener Produktion, die “Astro-Quarz”. Außerdem ebnet die Quarz-Bewegung den Weg für eine Erfindung, ohne die der Uhrenmarkt heute nicht mehr vorstellbar ist - die digitale Armbanduhr. Die erste ihrer Art ist ein Modell von der amerikanischen Uhrenmarke Hamilton. Während die digitale Hamilton-Uhr noch große Mengen an Strom für die Zeitanzeige benötigt, arbeiten Hersteller wie Longines schon bald an energiesparenden Modellen mit Flüssigkristallanzeigen (LCD).
Innovationen und neue Entwicklungen
Die Entwicklung der Quarzuhr wird in den 70er und 80er Jahren rapide vorangetrieben; durch immer weitere Innovationen werden die Uhren robuster, leistungsstärker und – dank kompakten Kalibern – auch flacher. Nur 1,46 Millimeter Höhe misst bereits 1980 die “Dinosaure” von Omega.
Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Quarzuhr ist das 1986 von Seiko präsentierte Kaliber 7M22. Die Besonderheit des Modells: Das innovative Uhrwerk wandelt Bewegungs- in elektrische Energie um, erzeugt ihre benötigte Energie also selbst. Diese Technologie ist heute unter dem Namen “Kinetic” bekannt und kommt in vielen Bereichen zum Einsatz.
Seit den 1990er Jahren besinnen sich viele Uhrenhersteller wieder auf das traditionelle Handwerk der Mechanikuhren-Herstellung zurück. Dennoch gehören Quarzuhren bei den meisten Manufakturen zum festen Sortiment und stehen nach wie vor für maximale Präzision und vergleichsweise günstige Preise.
Funktionsweise einer Quarzuhr
Bei Quarzuhren handelt es sich um Uhren, bei denen die Frequenz nicht mehr durch ein mechanisches Pendel bzw. eine Unruh vorgegeben wird, sondern durch elektronische Impulse. Diese werden entweder mittels Batterie, Akku oder Kondensator an den sogenannten Uhrenquarz weitergegeben. Der Quarz mit der Form einer Stimmgabel wird so in Schwingung versetzt und dient als Taktgeber. Um eine genaue Zeitanzeige zu gewährleisten, wird die Schwingungsfrequenz, die normalerweise bei 32768 Hertz liegt, auf eine Schwingung pro Sekunde reduziert.
Die elektronisch betriebenen Quarzuhren können sowohl mit analoger als auch digitaler Zeitanzeige gefertigt werden. Somit werden die Impulse des Quarzes entweder an einen Schrittschaltmotor weitergeleitet, der die Zeiger der Uhr steuert, oder an eine LED- oder LCD-Anzeige, an welcher die Zeit in Form digitaler Ziffern abgelesen wird.
Da die Frequenz von Quarzuhren im Gegensatz zu mechanischen Uhren deutlich höher liegt, sind sie auch um Einiges genauer. Gleichzeitig behalten sie ihre Präzision über einen längeren Zeitraum hinweg als ihre mechanischen Vorgänger: Während diese pro Tag bis zu sechs Sekunden abweichen können, weisen Quarzuhren lediglich Abweichungen von fünf bis zehn Sekunden pro Monat auf.
Wartung von Quarzuhren
Da Quarzuhren elektrisch betrieben werden und nicht auf mechanischen Bauteilen beruhen, sind sie vergleichsweise robust und pflegeleicht. Bei einer batteriebetriebenen Uhr muss die Batterie gelegentlich ausgetauscht werden; bezieht sie ihre Energie von Solarzellen, fällt auch diese Maßnahme weg. Trotz der hohen Präzision von Quarzuhren kommt es im Laufe der Zeit zu Gangungenauigkeiten, weswegen die Zeitanzeige regelmäßig mit genaueren Uhren wie etwa Funkuhren verglichen und angepasst werden sollte. So kann ausgeschlossen werden, dass die Quarzuhr vor oder nachgeht. Um die Ganggenauigkeit einer Quarzuhr so weit wie möglich zu erhalten, sollte sie vor allem vor großen Temperaturunterschieden geschützt werden.