Die kuriose Entstehungsgeschichte der Reverso
Jacques-David LeCoultre und Edmond Jaeger – beide gewandte Uhrmacher – wollten mit der Reverso ein Alltagsproblem der Uhrenträger ihrer Epoche lösen. Zu jener Zeit gab es noch kein synthetisches Saphir und Uhrgläser aus Kristall waren zum Zerbrechen verurteilt, sobald die Uhr beim Sport oder ähnlich dynamischen Aktivitäten anbehalten wurde. Eines Tages beobachtete ein Freund von LeCoultre ein Polo-Spiel britischer Offziere in Indien und war über die Zahl der zerbrochenen Gläser am Ende des Gefechts entsetzt. Dieses Ereignis wurde anschließend LeCoultre zugetragen und zusammen mit seinem langjährigen Geschäftspartner Jaeger setzte er sich an eine Lösung.
Der Ingenieur René-Alfred Chauvot lieferte den Entwurf für ein Design, das später in die Geschichte einging. Er kreierte ein genial simples System, bei dem sich das wendbare Mittelstück der Uhr um 180° Grad drehen ließ, wodurch das Uhrglas versteckt wurde. Die umwälzende Idee mit dem drehbaren Uhrengehäuse für „eine Uhr, die in der Lage ist, aus ihrem Gestell zu gleiten und sich ganz umzudrehen“, wurde am 4. März 1931 beim Patentamt angemeldet und avancierte binnen kürzester Zeit zum begehrten und gefeierten Zeitmesser der Commonwealth-Offiziere in Indien. Dank ihres innovativen Design wurde die Reverso zu einem großen Erfolg – sogar andere Uhrhersteller wandten sich an Jaeger-LeCoultre mit der Bitte, die Reverso in ihrem Namen anzufertigen.
Bis heute sind die Uhrenkenner und Sammler vom strikten und eleganten Art-Deco-Design der Reverso fasziniert und schätzen die große Geschichte dieser legendären Armbanduhr.